Donnerstag, 2. April 2009

Theodor-Brauer-Haus befreit Sommerlandstraße vom Müll

Am Donnerstag, den 20.03.09, haben Teilnehmer des Theodor-Brauer-Hauses in Kleve im Rahmen des MUNZ-Projektes (Müll uns nicht zu!) die Sommerlandstraße von ihrem Müll befreit.


Es wurden zwei Gruppen zu je 7 Teilnehmern gebildet. Eine Gruppe startete bewaffnet mit Müllbeuteln, Handschuhen, Müllzangen und Klemmbrettern am Klever Ring und lief der anderen Gruppe, die in Till ausgesetzt wurde entgegen. Gemeinsam sammelten wir den Müll links und rechts des Radweges an der Sommerlandstraße ein und erfassten dabei mit Strichlisten, was genau wir aufgelesen haben. Mc Donalds-Müll wurde separat in dafür vorgesehene Tüten getan.

Schon nach wenigen Metern hatten wir eine Menge Müll in unseren Tüten. Am Ende der Aktion hatten wir 5 volle Müllsäcke mit einem Gesamtgewicht von 42 kg eingesammelt, wovon knapp 8 Kilo von Mc Donalds stammten. Bezogen auf die Gesamtanzahl aller Abfallteile betrug der Anteil des Mc Donalds-Müll allerdings 38,2%.





Foto 1: Teilnehmer der Müllsammelaktion

Einige Teilnehmer des MUNZ-Projektes haben dann den Mc Donalds-Müll einige Tage später zur Filiale an der van – den- Bergh - Str. gebracht und ein Interview mit dem Filialleiter geführt.


Stefan, einer der Teilnehmer schildert hier, wie Mc Donalds zu dieser Sache steht.

„Letzten Donnerstag, “ fängt Stefan an zu berichten, „gegen 15.00 Uhr fuhren Kevin, Christian und ich (Stefan) zu Mc Donalds mit den mit Mc Donalds Müll gefüllten Säcken.
Dort haben wir nach dem Filialleiter gefragt, der tatsächlich nach wenigen Minuten kam und uns zuhörte. Ich erzählte ihm von unserer Müllsammelaktion und gab ihm dazu auch die Übersichtsliste mit der Auflistung der eingesammelten Einzelteile. Der Filialleiter wies uns darauf hin, dass Mc Donalds im Umkreis von 500 Metern um einen Standort dazu verpflichtet ist, den Müll einzusammeln. Dies würde jedoch nicht viel bringen, da die Leute immer noch ihren Müll auf den Boden schmeißen. Er ist der Meinung, dass man das Denken für den Umweltschutz den Kindern schon in der Grundschule beibringen sollte. Viele Bauern aus der Nähe hätten sich schon wegen des Mülls beschwert. Sie sind der Meinung, das Mc Donalds auf die Verpackungen Pfand erheben sollte, den man zurück bekommt, wenn man die Abfälle wieder abgibt. Der Filialleiter erklärte uns, dass die Sache mit dem Pfand leider nicht gehen würde. Unser MUNZ-Projekt findet er jedoch sehr gut. Auch überlegt er sich, ob er die Müllsammlung in den Grundschulen ansprechen und einen Mitarbeiter zu den Schulen schicken sollte. Da das mit der Pfandaktion sehr teuer wäre und die Müllentsorgung bereits in den Hamburgern und anderen Produkten inbegriffen ist, entstünden Mc Donalds weitere Kosten, die auf die Preise angerechnet werden müssten. Außerdem erklärte er uns noch, dass Mc Donalds großen Wert auf Mülltrennung legt. Papiermüll wird sogar bei ihnen recycelt. Bioabfälle sowie Pommes oder Hamburger werden aufbereitet und zum Bauern gebracht, wo sie als Schweinefutter verwendet werden. Plastikmüll wird zur Müllentsorgung gebracht. Am Ende des Gespräches gab der Filialleiter jedem von uns für unsere Aktion ein Menü mit Getränk aus. Zum guten Schluss zeigte er uns, wo die Müllcontainer stehen, in die wir dann den Müll entsorgen durften. Dabei versprach er uns die ausgehändigte Mappe mit unseren Sammelergebnissen und Grafiken seinem Chef zu übergeben und sich wieder bei uns zu melden! ´Ich finde euer Projekt Klasse!´ sagte er zum Abschied.“




Müllsammelaktion auf der Sommerlandstraße in Kleve
Zum Vergrößern Grafik anklicken!




Tabelle 1: Übersicht der gesammelten Müll-Anteile


Grafik 1: Aufschlüsselung der gesammelten Mc Donald´s Abfälle



Grafik 2: Aufschlüsselung der sonstigen Abfälle


Autoren: Samantha Tatjana Kremer/ Stefan Wijnhoven
Tabelle und Grafiken: Friedrich Sartison

Hier die "Best of"-Bilder!

Dienstag, 3. März 2009

Vorbereitung der "Müllsammelaktion Sommerlandstraße" in Kleve

am Donnerstag, den 19.03.09

· ca. 20 TN (Holz- u. Metallwerkstatt)
· Treffen um 9.00 Uhr im Bistro, Begrüßung, kurze Absprachen über den Verlauf, Wetten, Tipps abgeben (siehe unten im Anhang)
· 9.30 Uhr Abfahrt
· von Tankstelle Claassen bis Kreisverkehr Till insgesamt ca. 10 km
· Die „Tillgruppe“ wird zum Startpunkt gefahren (Erich hat sich bereit erklärt uns hin zu fahren), die „Tankstellengruppe“ läuft vom TBH aus bis dort
· ca. 3 Stunden werden veranschlagt (ca. 5 km pro Gruppe)
· je eine Gruppe beginnt in Till und eine ab der Tankstelle, aufeinander zulaufend wird die Sommerlandstr. vom Müll befreit.
· Innerhalb jeder Kleingruppe sind jeweils 2-3 TN verantwortlich Müll zu sammeln und eine Strichliste zu führen (eine Mülltüte, eine Strichliste pro Kleinteam), so dass sich innerhalb der Gruppe noch mal Teams bilden

· Die TN erhalten Müllsäcke, Einweghandschuhe und Müllzangen.
· Anhand einer Strichliste soll während des Sammelns notiert werden, welche Arten von Müll (Plastik, Papier, Mc Donalds…) gefunden wurde.
· Es gibt einen „Extra-Müllsack“, der mit Mc Donald´s beschriftet ist.
· Wenn beide Gruppen sich auf der Strecke getroffen haben (ca. 13.00 Uhr), werden alle wieder mit dem Auto zum TBH gefahren (Erich hat sich bereit erklärt uns abzuholen)
· Im Anschluss wird der gesamte Müll gewogen. Der Mc Donald´s Müll wird auf dem Hof „ausgekippt“ und ein Gruppenfoto erstellt. Anschließendes Wegräumen bzw. Übergabe des Mc Donald´s Mülls an Mc Donald´s.
· Bekanntgabe der Gewinnerteams
· Einlösen der „Preise“ bei Mc Donald´s, Ausklang, Feierabend für die TN ca. 15 Uhr
· Die gesamte Aktion wird mit Fotos dokumentiert.

· In den nachfolgenden Wochen beginnt die Nacharbeit der Aktion, aus den geführten Strichlisten wird eine Exceltabelle erstellt und die Daten ausgewertet (wie viel Prozent sind Plastikmüll, Mc Donald´s Müll, etc.)
· Ein abschließender Bericht über die Aktion wird geschrieben und evtl. auf der selbsterstellten Homepage veröffentlicht. Des Weiteren wäre es denkbar, einen Artikel für die TBH-Zeitung zu erstellen.

· Quiz:
· Im Vorfeld der Aktion kann jeder TN einen Tipp abgeben, wie viel Gramm Müll von Mc Donald´s stammt. Der Gewinner bekommt einen Burger von Mc Donald´s gestiftet.

Zur Motivation der TN ist angedacht, innerhalb der Kleingruppen „Preise“ zu verleihen:
· für das Team, welches den meisten Müll innerhalb der Kleingruppe (Metall oder Holz) gesammelt hat, soll ein Frühstück im TBH gesponsert werden.
· Für das Gewinner-Team „Till“ oder „Tankstelle“ wird für die gesamte Gruppe ein Mittagessen im TBH gesponsert.

Donnerstag, 5. Februar 2009

Besuch der Müllverbrennungsanlage Asdonkshof

Am 18.12.08 besuchten Teilnehmer des Berufsförderlehrgangs 2008/2009 des Theodor-Brauer-Hauses in Kleve die Müllverbrennungsanlage Asdonkshof. Hier der Bericht von Kevin Labion, Mathias Krabbe und Patrick Pellen:

Ausstattung mit Helm und Kommunikationssystem




Müllverbrennungsanlage Asdonkshof

Die Müllverbrennungsanlage ist eine Kombination unterschiedlicher Müllbehandlungsanlagen. Herzstück ist die thermische Behandlungsanlage. Die Müllverbrennungsanlage ist der Hauptbestandteil unserer Tour. Was hier behandelt wird ist eine Mischung aus Hausmüll und Gewerbemüll. Die Unterscheidung zwischen Gewerbemüll und Hausmüll hat etwas mit den Preisen zu tun - und auch mit unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen. Für Hausmüll besteht Anschluss- und Benutzerzwang. Bewohner des Kreises Wesel müssen ihren Müll dort verbrennen lassen. Die Gebühren legt der Kreis Wesel fest. Das ist eine schöne Sache denn das sind feste Kunden. Beim Gewerbeabfall sieht das anders aus. Das Abfallwirtschaftsgesetz erlaubt den Gewerbetreibenden sich den für sich günstigsten Entsorger auszusuchen.

Die Müllverbrennungsanlage hat eine Kapazitäten von 245.000 Tonnen und zählt damit zu den kleineren Anlagen. Die richtig großen Anlagen verbrennen fast das Dreifache, z.B. in Oberhausen oder Essen.

Auf dem Gelände gibt es einen Annahme-Service für die Bürger. Dort kann fast jeder Abfall hingebracht werden z.B. Elektroschrott, was jedoch nicht heißt, dass der Elektroschrott hier verbrannt wird. Der Müll wird hier nicht mehr sortiert, d.h., wenn Batterien im Hausmüll drin sind, werden die leider mit verbrannt.

Dann gibt es eine Schlackeaufbereitungsanlage. Schlacke ist der feste Rückstand des Mülls. Die Schlacke läuft über ein Förderband, auf dem Eisen- und Nichteisen-Metalle aussortiert werden. Unbehandelte Abfälle dürfen seit einigen Jahren nicht mehr in Deutschland verbrannt werden. Es gibt die Thermische Behandlung und die Mechanisch – Biologische Behandlung. Unsere Schlacke bleibt zuerst auf der hauseigenen Deponie.


Blick auf die hauseigene Deponie

Vom Dach des Kesselhauses hat man eine super Aussicht auf die Deponie. Dort wird die Schlacke für 3 Monate zwischengelagert und nach einer Beprobung später zu 95% im Straßenbau und zur Schachtverfüllung weiter verwendet.


Blick auf das Biokompostwerk mit der daraufliegenden Photovoltaik-Anlage

Es gibt auch ein Biokompostwerk auf dem Gelände. Dort wird der Müll aus den Bio-Tonnen aus Städten und Gemeinden behandelt. Innerhalb von 6-7 Wochen verrottet der Abfall. Abfälle werden monatlich durch ein externes Labor beprobt. Die Ergebnisse stehen auf der Internetseite des Betriebs.

Ein Teil der Gewerbeabfälle wird in einer Sortieranlage vorsortiert. So kann z.B. aus Sperrmüll Holz aussortiert werden. Hauptziel ist die Heizwert-Abreicherung, denn wenn der Energiegehalt zu hoch ist, gibt es größeren Verschleiß am Kessel. Auch die Wartungsintervalle würden dann kürzer sein.
Hausmüll und Gewerbemüll haben einen unterschiedlichen Heizwert. Deshalb müssen diese verschiedenen Sorten vermischt werden. Der Hausmüll hat einen niedrigen Heizwert, der Gewerbemüll hat einen hohen. Deshalb muss der Müll gemischt werden.


In der Halle mit den Schächten zur Müllaufgabe

Es gibt zwei separate Verbrennungslinien. Der Müll wird in einen Trichter aufgegeben und rutscht einen Schacht runter. Das sind etwa 10 bis 15 Meter. Dadurch kann im Bunker kein Brand entstehen. Der Müll wird in einem Rostwalzensystem verbrannt. Es gibt 6 Rostwalzen mit 4,5m Breite. Der Müll brennt auf den langsamen Walzen aus. Das eigentliche Feuer ist auf Walze 2 und 3. Luft strömt von unten durch die Ofenwalzen. Am Ende der 6. Walze plumpst das verbrannte Material in ein Wasserbad.


Blick in den Müllbunker

Blick in den Verbrennungsofen

Danach geht es in die Schlackeaufbereitungsanlage. Mit 850°C strömt das Rauchgas in einen Wärmetauscher. Es gibt einen geschlossen Wasserdampfkreislauf. Der Kessel ist wegen der starken Temperaturschwankungen hängend gelagert. Er muss Temperaturen von 1000°C aushalten. Im Inneren ist er mit Schamottesteinen ausgebaut.

Die Anlage läuft Tag und Nacht durch. Einmal im Jahr wird jede Linie für etwa drei Monate wegen Revisionsarbeiten herunter gefahren.
Aus dem Müll wird Strom erzeugt, der z.T. von der Anlage verbraucht wird. Überflüssiger Strom wird ins Netz geleitet. Insgesamt wir etwa dreimal mehr Energie erzeugt als gebraucht im Kraftwerk selbst gebraucht wird.

In der Steuerungswarte

Zwei Drittel der Anlagen auf dem Gelände sind Anlagen zur Rauchgasreinigung.
Die Anlage Asdonkshof ist eine der modernsten Anlagen und vorbildlich hinsichtlich der Umweltbelastung. Sie besetzt zwei Elektrofilter, eine nasse Rauchgaswäsche und ein Katalysatorverfahren. Außerdem gibt es noch einen Aktivkoksfilter.

Wenn man 1000 kg Müll verbrennt, bleiben etwa 260 kg Schlacke über. Ca. 16 kg Stäube fallen an. Das Gewicht des Mülls wird auf 30% reduziert. Nur 4% des ursprünglichen Volumens bleiben übrig.

Der Schornstein ist 200 m hoch, müsste aber eigentlich nur 70-100 m hoch sein.


Folgende Ausbildungsberufe werden hier im Betrieb angeboten:

  • Bürokaufleute
  • Fachkraft für Kreislauf und Abfallwirtschaft
  • Mechatroniker
  • Elektriker


Ingesamt arbeiten 170 Menschen in der Müllverbrennungsanlage, einige davon z.T. auch im Schichtbetrieb.